Diese wertvollen Räume und Strukturen sind zunehmend in Gefahr! Kinder und Jugendliche brauchen Orte, an denen sie niedrigschwellig Teilhabemöglichkeiten erfahren, Selbstorganisation erlernen können und Räume und Menschen vorfinden, die sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten und fördern.
Nach den Silvesterkrawallen 2022/23 wurden kurzfristig „Sofort-Maßnahmen“ entwickelt und das 90 Millionen Euro-Sofortprogramm gegen Jugendgewalt veröffentlicht. Nach dessen medienwirksamer Verkündung war davon für die Träger*innen allerdings bis vor Kurzem nichts spürbar. Wir fordern in dem Papier, gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden in Lichtenberg, eine verstärkte Anerkennung und Unterstützung der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Es bedarf einer angemessenen finanziellen Ausstattung, um nachhaltige Strukturen zu schaffen und qualifiziertes Personal einzusetzen. Grundlage der Forderungen ist die Sicherung der im Handbuch für Qualitätsmanagement von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie aufgestellten Mindeststandards für Jugendfreizeiteinrichtungen. Die einzelnen Forderungen könnt Ihr hier nachlesen.
Fast zeitgleich ging ein Brandbrief der Berliner Bezirksbürgermeister*innen durch die Presse, der ebenfalls auf die marode riskante Situation der sozialen Strukturen in unserer Stadt hinwies und auch die "große" Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Berlin machten sich diesbezüglich laut. Dies alles zeigt: Es ist dringend! Insbesondere in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, wie wir sie aktuell durch die Auswirkungen der Pandemie, durch Kriegsausbrüche, Inflation und anderen Krisen erleben, sind niedrigschwellige Begegnungsorte von größter Bedeutung. Sie stellen wichtige Instrumente dar, um Spaltungen in der Gesellschaft entgegenzuwirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Zu Gast in der Polit-Talksendung "Die Weber" auf radioeins, betonte Nina Kirch, strategische Leitung der SozDia und Sprecherin der Liga Lichtenberg, welche Bedeutung die offene Kinder- und Jugendarbeit für die Gesellschaft hat. Das Interview könnt ihr hier nachhören.